Alte und neue Biergarten-Geschichten

Wenn Sie durch die Altstadt flanieren, Domberg und Weihenstephaner Berg besteigen oder die übrigen Stadtteile erkunden, werden Sie feststellen: Freising ist reich an Gaststätten, Cafés und urigen Kneipen. Testen Sie in den Traditionsgasthäusern die ausgezeichnete Qualität der ortsansässigen Brauereien. Genießen Sie an einem Sommerabend bei einem Biergarten-Besuch pure Lebenslust und die sprichwörtliche „bayerische Gemütlichkeit“ in vollen Zügen. In vier Biergärten dürfen Sie auch Ihre eigene Brotzeit mitbringen und verzehren (Bräustüberl Weihenstephan, Hofbrauhauskeller, Lindenkeller, Waldgaststätte Plantage).

Der Obazda ist eine Freisinger Erfindung! Im Bräustüberl Weihenstephan war Katharina Eisenreich von 1920 bis 1958 Wirtin. Sie kredenzte Anfang der 1920-er Jahre ihren Brotzeit- und Frühschoppengästen eine Portion der pikanten Käsezubereitung – der Siegeszug des Obazden in den bayerischen Biergärten nahm seinen Lauf. Seither hat sich die feine Zwischenmahlzeit zum Klassiker der bayerischen Brotzeitenspezialitäten entwickelt.

Ein Bierglas, das nicht zerbricht? In Freising können Sie dieses einzigartige Exemplar im Stadtmuseum begutachten. So hat, nach gutem altem Brauch, der Zimmermann 1724 beim Richtfest zur Erneuerung der Domkirche auf der Turmspitze ein „Vivat!“ auf den Fürstbischof ausgerufen, das mit Weißbier gefüllte Glas geleert und es in die Tiefe geworfen.  Das Weißbierglas blieb auf wundersame Weise heil! Zur Erinnerung wurde es mit einem Sinnspruch und dem Wappen des Bischofs versehen und bis heute sorgsam aufbewahrt. Ob diese Begebenheit wahr ist oder, wie spekuliert wird, ein Strohhaufen unter dem Dom den Aufprall abgefedert hat – wer weiß?